Erfreuliche Zahlen aus der Jugendabteilung sorgten für eine positive Stimmung bei der Jahreshauptversammlung des Musikvereins Stollhofen. Derzeit sind 30 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in der Ausbildung. Dennoch macht sich die Vereinsführung wegen der schleichenden Ausdünnung des Orchesterstamms Sorgen.
Das Positive vorweg: Beim Stollhofener Traditionsverein sind so viele Nachwuchsmusikerinnen und –Musiker aktiv wie schon lange nicht mehr. Insbesondere in der Blockflöten-Spielgruppe und im Blockflötenunterricht mit insgesamt 17 Kindern sind die Ausbilder überdurchschnittlich stark gefordert. 13 Zöglinge in der Instrumentenausbildung, drei im Jugendorchester der Ausbildungsgemeinschaft mit den Vereinen aus Schwarzach und Moos sowie sechs weitere, die bereits im „großen“ Orchester aktiv, sind vervollständigen nach dem Tätigkeitsbericht von Selina Krankemann die Nachwuchsabteilung. Mit Gina Bechtold, Lisa Ruschmann und Luca Lang sind drei Klarinettisten nach ihrer erfolgreichen Teilnahme am Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze in die Blasmusikkapelle aufgenommen worden.
Nachdenkliche Zahlen hatte der musikalische Leiter, Michel Fuder, mitgebracht: In seiner inzwischen mehr als 18-jährigen Amtszeit sind insgesamt 40 Aktive aus dem Orchester ausgeschieden, rechnete er vor. Zwar hätten zehn davon aus Altersgründen ihr Blasinstrument an den Nagel gehängt, doch die anderen 30 Musiker hätten überwiegend aus schulischen oder beruflichen Gründen aufgehört. „Dieses Problem haben aber auch andere Vereine“, stellte Fuder mit Blick auf einen Artikel in der Fachzeitschrift „Blasmusik“ vom Bund Deutscher Blasmusikverbände, er sich mit einem Vereinssterben von Musikvereinen beschäftigt, klar. Im eigenen Orchester, so Fuder weiter, sei ein Konzert oder ein größerer Auftritt ohne Aushilfen aktuell nicht durchführbar. Dennoch zollte er seinen Aktiven Musikerinnen und Musiker Lob für die engagierte Mitarbeit. „Es funktioniert bei uns gut“, sagte er.
Ein leichtes Minus bilanzierte Ralf Mast bei den Finanzen. Größte Posten waren die Ausgaben für die Jugendausbildung und die Instrumentenbeschaffung und Reparaturen, die zusammen mit mehr als 11.000 Euro das Vereinssäckel belasteten.
Der Musikverein hatte im abgelaufenen Vereinsjahr insgesamt 62 Proben und öffentliche Auftritte. Die Höhepunkte waren der Jugendnachmittag, das Muttertagskonzert und das Adventskonzert mit dem Gesangverein „Liederfreund“. Beste Probenbesucher waren Frank Reinfried, Michael Fuder, Manfred Schäfer, Gerald Friedmann, Ralf Mast und Martin Lempert mit jeweils einem Versäumnis, Andrea Schäfer und Ingbert Ruschmann mit je zwei sowie Stefanie Stange, Tobias Braun und Lothar Stolz mit je drei Versäumnissen. Trotz der Vielzahl von Musikern mit fünf und weniger Versäumnissen ist der Probenbesuch etwas zurückgegangen. Er lag bei 76 Prozent.
Das Muttertagskonzert findet am 11. Mai in der Festhalle statt. Beim traditionellen Dorfhock am 26. Juli im Schulhof wird neben einer Blasmusikkapelle erstmals die Live-Band „Forest City“ aus Krefeld mit dem ehemaligen Stollhofener Schlagzeuger Benni Braun im Rheinmünster-Ortsteil gastieren. Das Adventskonzert terminierten die Musiker auf den 7. Dezember. Die nächste Schrottsammlung ist am 6. April.