Dorfhock

Dorfhock

“Unser neues Programmkonzept ist ein Volltreffer“, freute sich Manfred Schäfer, Vorsitzender des Musikvereins Stollhofen, über die durchweg gute Resonanz beim traditionellen Dorfhock im Schulhof der ehemaligen Grundschule. Blasmusikalische Klänge vom Jugendorchester der Ausbildungsgemeinschaft Schwarzach, Moos und Stollhofen und dem Musikverein aus Hügelsheimsowie Hits aus der Rock- und Popgeschichte der Coverband „ForestCity“ waren ein überaus gelungener musikalischer Unterhaltungsmix.

Es war schon recht schwül, als Simon Huck vor seinen Nachwuchsmusikerinnen und –musiker zum Auftakt des knapp einstündigen Platzkonzerts seinen Taktstock hob. Trotz der drückenden Hitze spielte das Ensemble konzentriert und zupackend. Musical-Melodien und beschwingte Kompositionen von überwiegend zeitgenössischen Liedermachern bestimmten das Geschehen auf der Bühne. Robust und kernig stieg der Musikverein Hügelsheim unter der Leitung von Sigi Detschermitsch im direkten Anschluss in musikalische Geschehen ein. Die Tenöre dominierten mit weichem Klang bei der Polka „Wir Musikanten“, die Flügelhörner zeigten sich von ihrer launischen Seite beim Konzertmarsch „Kaiserin Sissi“ und auch das „Holz“ war bei der „Böhmischen Liebe“ mit knackigen Tonfolgen auf Zack. Detschermitsch würzte das Gastspiel der HügelsheimerMusiker mit solistischen Einlagen und Big-Band-Titeln. 

Als die Sonne hinter den Häusern in der unmittelbaren Nachbarschaft des Schulhofes verschwand, war es dann endlich soweit: Die erst vor gut einem Jahr gegründete niederrheinische Cover-Band „ForestCity“ um den aus Stollhofen stammenden Schlagzeuger Benjamin Braun gab ihr Debüt im Rheinmünster-Ortsteil. Schon nach den ersten Takten war den Musikexperten unter den Besuchern klar, dass das Quintett sein musikalisches Handwerk versteht. Druckvoll im Sound mit hartem Beat, fetten Groovs und knackigen Fillsbeeindruckten die fünf Vollblutmusiker das Publikum. Anfangs noch etwas zögerlich, füllte sich nach und nach der Platz vor der Bühne immer mehr. Der Spagat zwischen der detailgenauen Wiedergabe gecoverter Songs und dem eigenen Anspruch, in Musik und Stil von anderen abzuheben, gelang „ForestCity“ vortrefflich. Die Genrevielfalt der Bandsetlist ist eines der Markenzeichen des Ensembles. Der Bogen spannte sich dabei  von Purple Rain“ von Prince, über „Sex Bomb” von Tom Jones bis hin zu Marius Müller-Westernhagens “Willenlos”. Die begeisterten Besucher und die gut aufgelegten Bandmusikerließen sich durch aufziehende Gewitter zunächst ihre Stimmung nicht verderben. Trotz immer näher rückender Blitze wollte die Band weiterspielen. Erst als der Himmel seine Schleusen öffnete, packten sie ihre Instrumente zusammen. Ein toller Abend ging in Stollhofen zu Ende. Ein paar unentwegte sangen aber trotz wolkenbruchartiger Regenfälle unter dem Pilsstand fröhliche weiter „Wir gehen noch lang nit heim…“.